… wie sehr sich dein Leben innerhalb des vergangenen Jahres verändert hat.
Kaum zu glauben, dass heute genau ein Jahr vergangen ist, seit ich vom Jakobsweg zurückgekehrt bin. Und wenn ich so anfange zu reflektieren, hat sich in meinem Leben ganz schön viel getan.
Während ich mir damals noch ziemlich unsicher war, ob ich diese Reise wirklich antreten soll, würde ich mich heute jederzeit wieder dafür entscheiden und es auch jedem, der einfach mal eine Pause von seinem alltäglichen Leben braucht und den Kopf freibekommen möchte, vom Herzen empfehlen. Denn dieser Weg ist Balsam für die Seele - ehrlich!
Einerseits habe ich mir unterwegs wirklich viele Gedanken machen und andererseits auch mal alles um mich herum vergessen und einfach das Hier und Jetzt genießen können.
All die Gedanken, die ich mir gemacht habe, und die Erkenntnisse, die ich auf dem Weg gewinnen konnte, haben dazu geführt, dass ich mich selbst wiederfinde. Ich konnte mir vor Augen führen, was für mich im Leben wirklich zählt, worauf es mir persönlich ankommt und wie viel eine positive Einstellung im Leben bewirken kann. Ich habe gelernt mir selbst und anderen zu verzeihen, mit Vergangenem abzuschließen und ganz besonders, wie wichtig es ist, die Zeit mit Menschen und Dingen zu verbringen, die mich glücklich machen und mir Freude bereiten. Denn eine weitere Gelegenheit, um die Zeit nachzuholen, die wir jetzt nicht nutzen, wird uns das Leben nicht schenken.
So anstrengend jeder einzelne Tag auf diesem Weg auch war - einfach aufgrund der Tatsache, dass ich im Schnitt 25-30km gegangen war -, kam ich so erholt wie nie zuvor von meiner Reise zurück. Ich hatte eine Menge Energie und Motivation getankt und war bereit, für jegliche Veränderungen in meinem Leben. Und diese ließen nicht lange auf sich warten.
Der Jakobsweg hat mich davon befreit, alles fotografieren zu wollen, was mir vor die Linse kommt. Während ich früher wirklich etliche Aufnahmen von Gebäuden, Landschaften und Menschen hatte, ist es mir mittlerweile wichtiger, gewisse Momente einfach nur zu genießen, statt sie auf einem Foto festzuhalten. Dementsprechend hat sich die Zahl der Urlaubsbilder deutlich reduziert.
Die Freude am Arbeiten hat mir der Weg allerdings nicht genommen. Und das ist auch gut so! Ich gehe nämlich nach wie vor gerne, wenn nicht sogar noch glücklicher, zur Arbeit und freue mich über jeden einzelnen Arbeitstag. Ich glaube, dass ich meinen Beruf seitdem sogar noch mehr zu schätzen gelernt habe. Vor allem, wenn ich meine Mitmenschen betrachte, denen man schon am Montag ansehen kann, wie wenig Lust sie auf die neue Arbeitswoche haben. Genauso wird mir auch nichts auf der Welt die Freude am Fotografieren nehmen können. Auch wenn mir auf dem Weg tatsächlich noch einmal bewusst geworden ist, dass ich das Fotografieren niemals hauptberuflich ausüben wollen würde, ist es in meinen Augen ein wundervoller Nebenberuf. So habe ich nämlich viel mehr Freiheiten und kann mich auf das fokussieren, was mir wirklich gefällt und Spaß macht.
Auch in Sachen Liebe hat sich bei mir seitdem einiges getan. Kaum war ich zurück, traf ich einen Menschen wieder, den ich vor vielen Jahren bereits kennengelernt hatte und es kam mir vor als hätten wir uns nie aus den Augen verloren. Den Platz in meinem Herzen hat er dementsprechend sehr schnell eingenommen. Wir wurden ein Paar und bereisten seitdem ein paar schöne Orte. Wir lernten uns zu lieben, zusammen zu wohnen und unser Leben zu teilen. Wir fingen an unsere gemeinsame Zukunft zu planen und erwarten nun in wenigen Monaten unseren gemeinsamen Nachwuchs.
Ich bin wirklich wahnsinnig dankbar dafür, dass ich diese Erfahrung machen konnte und bin nun glücklicher denn je!
xoxo, Marina aka. milovelydream
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